Auch Katzen können einmal krank werden – selbst wenn wir uns wünschen, dass sie immer gesund und munter bleiben. Doch selbst die robusteste Samtpfote ist nicht vor Krankheiten oder kleineren Verletzungen gefeit. Beschwerden wie Durchfall, Erbrechen, Fieber, Schnitt- oder Bissverletzungen oder eine Blasenentzündung sind nicht nur für uns Menschen unangenehm, sondern auch für unsere vierbeinigen Mitbewohner belastend. Gerade weil Katzen Meister darin sind, Schmerzen zu verbergen, ist es wichtig, schnell und überlegt handeln zu können, wenn es ihnen plötzlich schlecht geht.
Eine Notfallapotheke ist für uns Menschen selbstverständlich – warum also nicht auch für unsere Katze? Besonders, da unsere Stubentiger im Notfall nicht selbst zur Apotheke oder zum Tierarzt gehen können. Wir als Halter tragen die Verantwortung für ihre Gesundheit und ihr Wohlergehen – und das beginnt mit guter Vorbereitung.

Eine Notfallapotheke – oder besser gesagt: eine durchdachte Notfallausrüstung – kann bei kleineren Problemen schnelle Hilfe leisten und die Zeit bis zur tierärztlichen Versorgung überbrücken. Dabei ersetzt sie natürlich nicht den Besuch beim Tierarzt, sondern dient ausschließlich der Ersten Hilfe. Gerade in Situationen, in denen der Tierarztbesuch nicht sofort möglich ist – etwa abends, an Wochenenden– ist eine gut ausgestattete Hausapotheke Gold wert. Auch wenn wir hoffen, sie nie zu benötigen, sollten bestimmte Utensilien in keinem Katzenhaushalt fehlen.
💡 Tipp: Kontrolliere regelmäßig die Haltbarkeit der Medikamente und tausche Abgelaufenes aus. Im Zweifelsfall oder bei ernsten Symptomen: sofort zum Tierarzt!
Was gehört in die Notfallausrüstung?
Zur Grundausstattung gehören zunächst wichtige Informationen:
- Die Telefonnummer und Adresse des Tierarztes oder einer nahegelegenen Tierklinik (inklusive Notfallnummern),
- Eine schriftliche Notfallanleitung, zum Beispiel ein Ratgeber mit dem Titel „Erste Hilfe für Katzen“,
- Ein Medikamentenplan mit allen regelmäßig einzunehmenden Präparaten,
- Angaben über bekannte Futterunverträglichkeiten, Allergien und Vorerkrankungen,
- Hinweise zum Verhalten der Katze beim Tierarzt (z. B. ob sie ein Beruhigungsmittel benötigt oder besonders ängstlich/aggressiv reagiert).
- Diese Informationen sind nicht nur für den Halter selbst wichtig, sondern können auch für einen Tiersitter oder Nachbarn entscheidend sein, falls dieser im Notfall einspringen muss. Eine kleine Mappe oder ein Ordner, der all diese Informationen übersichtlich bereithält, kann im Ernstfall wertvolle Zeit sparen.
Auch bestimmte Hilfsmittel sollten vorhanden sein:

- Ein digitales Fieberthermometer mit biegsamer Spitze zur rektalen Messung
- Eine Pinzette zum Entfernen von Splittern oder kleinen Fremdkörpern
- Eine Zeckenzange oder -karte
- Einmalhandschuhe für hygienisches Arbeiten,
- Kühl- oder Wärmekissen zur Temperaturregulation
- Eine Stirn- oder Taschenlampe zur besseren Sicht bei der Untersuchung
www.medpets.de ist zum Beispiel ein Online-Shop, der eine große Auswahl an Produkten rund um die Tiergesundheit anbietet.
Für die Wundversorgung gehören sterile Wundauflagen, Kompressen, elastische Binden, selbsthaftendes Pflastertape und eine Schere mit abgerundeter Spitze in die Ausstattung. Damit lassen sich kleinere Schnitt- oder Bissverletzungen versorgen, bis ein Tierarzt aufgesucht werden kann. Sollte es zu stark blutenden Wunden kommen, ist unverzüglich ärztlicher Rat einzuholen – die Notfallausrüstung dient in solchen Fällen nur der ersten Stabilisierung.
Umgang mit Desinfektionsmitteln
Besondere Vorsicht ist beim Einsatz von Desinfektionsmitteln geboten: Katzen neigen dazu, sich selbst zu lecken – auch an verletzten Stellen. Desinfektionsmittel sollten daher nicht brennen und frei von giftigen Inhaltsstoffen sein. Jod- oder alkoholhaltige Produkte sind ungeeignet und können mehr Schaden anrichten als Nutzen bringen. Sollte eine Wunde desinfiziert werden müssen, kann der Tierarzt ein geeignetes Produkt empfehlen.
Medikamente und Magen-Darm-Beschwerden
Für Katzen mit empfindlichem Magen oder wiederkehrenden Problemen mit dem Verdauungstrakt ist es sinnvoll, bestimmte ergänzende Produkte vorrätig zu haben. Hierzu gehören:
- Präparate gegen Durchfall
- Mittel gegen Übelkeit (ausschließlich nach tierärztlicher Absprache!)
- Schonkost (wie gekochtes Hühnchen oder spezielles Diätfutter)
- Probiotika zur Unterstützung der Darmflora
- Elektrolytlösungen zur Stabilisierung des Flüssigkeitshaushalts
Zur Gabe von Flüssigkeiten oder Medikamenten eignen sich Einmalspritzen ohne Nadel. Wichtig ist: Niemals eigenständig Medikamente verabreichen, die zum Beispiel für Menschen gedacht sind – viele, darunter Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol, sind für Katzen hochgiftig und können tödlich wirken. Immer erst tierärztlich abklären!
Unterstützung bei Harnwegsproblemen
Neigt die Katze zu Blasenentzündungen, kann es hilfreich sein, ihre Trinkmenge zu erhöhen. Hierzu kann man zum Beispiel neben einem Trinkbrunnen auch entsprechende Trinksuppen (meist aus einer Art Fleischsud) bereitzustellen.Auch der geringe Zusatz von Katzenmilch in Wasser kann die Katze zum Trinken animieren. Zur heimischen Kontrolle des Urins können Urinteststreifen verwendet werden – diese geben erste Hinweise auf Entzündungen, Blut im Urin, zu hohe Dichte (zu geringe Trinkmenge oder Struvitkristalle im Urin), falschen pH-Wert oder Diabetes. Je mehr Informationen ihr eurem Tierarzt geben könnt um so schneller könnt ihr dem Problem auf den Grund gehen.
Trockene Luft – trockene Augen
Gerade in der kalten Jahreszeit, wenn Heizungen auf Hochtouren laufen und die Raumluft besonders trocken ist, klagen auch Katzen mitunter über trockene oder gereizte Augen. In solchen Fällen können befeuchtende Augentropfen Linderung verschaffen und helfen, Infektionen vorzubeugen. Auch sie sollten speziell für Tiere zugelassen sein.
Transport und Ruhe bewahren
Ebenfalls unverzichtbar ist eine robuste, leicht erreichbare Transportbox, damit die Katze im Notfall sicher zum Tierarzt gebracht werden kann. Am besten wird die Box bereits im Alltag positiv verknüpft, damit sie im Ernstfall nicht mit zusätzlichem Stress verbunden ist.
Und vielleicht das Wichtigste zum Schluss: Ruhe bewahren. In Notfällen zählt jede Minute, doch Panik hilft niemandem – am wenigsten der Katze. Sie spürt sofort, wenn ihre Bezugsperson aufgeregt ist, was ihre eigene Angst noch verstärken kann. Ein klarer Kopf, ruhiges Handeln und eine gut vorbereitete Notfallausrüstung geben Sicherheit – für die Katze und ihren Menschen.
Fazit
Eine gut ausgestattete Notfallapotheke kann im Ernstfall Leben retten – auch bei Katzen. Sie hilft dabei, bei kleineren Verletzungen oder akuten Beschwerden schnell Erste Hilfe zu leisten und die Wartezeit bis zur tierärztlichen Versorgung sinnvoll zu überbrücken. Wer vorbereitet ist, kann im Ernstfall ruhiger und gezielter handeln. Auch wenn wir hoffen, diese Notfallausrüstung niemals zu brauchen – sie zu haben, ist ein Zeichen verantwortungsvoller Tierliebe.

💡 Tipp: Neigt eure Katze dazu Mäuse und Ratten zu jagen und es wird in eurer Nähe Gift ausgelegt kann es nicht schaden auch hierfür einen Notfallplan mit eurem Tierarzt zu entwickeln und ggf. Brechmittel und Kohletabletten der Notfallapotheke hinzuzufügen.