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Ein Besuch im Refugio

Reisebericht einer deutschen Pflegemami

Die Katzen auf Gran Canaria

Urlaub auf Gran Canaria ist für mich als Katzenfreund ein zweischneidiges Schwert. Einerseits sind da überall entlang der Promenaden und in den Gassen süße, häufig sehr zutrauliche, Katzen. Andererseits sind diese zum Teil sehr abgemagert, haben Wunden oder sehen einfach kränklich aus. 

Als Tourist nimmt man diese Eindrücke mit, kauft vielleicht hier und da eine Packung Futter und hofft darauf, dass nachfolgende Gäste das Gleiche tun. Doch dann steigt man in den Flieger und ist wieder weg. Nur die Katzen bleiben zurück.

Mein letzter Urlaub im April war anders. Durch meinen Kontakt zum Verein und meine “Arbeit” als Pflegestelle, hatte ich bereits einen anderen Bezug zu den Streunerkatzen auf der spanischen Insel und wollte die Heimat meiner Schützlinge unbedingt einmal kennenlernen.

Die Ankunft im Refugio

Gemeinsam mit meiner Mutter habe ich mich in der Mittagshitze auf nach Ingenio, in der Nähe des Inselflughafens gemacht. Die Finca liegt ganz unscheinbar in einer Art Hinterhof, hinter einem großen Tor. Direkt beim Eintreten begegnet man jedoch einer Art Wimmelbild aus Katzen. In unterschiedlichen Gehegen, die wie große Volieren aussehen, leben die Katzen zusammen. Neben den “normal gesunden” Katzen gibt es extra Bereiche für Tiere in Quarantäne z.B. nach OPs, für Neuzugänge oder Katzen mit potentiell ansteckenden Krankheiten wie z.B. FeLV.

Nach einer kurzen Begrüßung in einem gebrochenem Spanisch-Englisch-Deutsch Mix standen meine Mutter und ich mitten in einem der Gehege und wurde beobachtet. Vor mir Augen, neben mir Augen, um mich herum überall neugierige und teils verängstigte Katzen. Ich wurde zweifelsfrei als “hier fremd” identifiziert. 

Wir stellten Tatjana einige Fragen zu den Katzen um uns herum “Boy? Girl?” Mit Händen und Füßen verständigten wir uns und ich war überrascht, wie gut eine quasi nonverbale Kommunikation funktioniert. Wir wurden vor sehr scheuen Katern gewarnt, die auf Brettern über unseren Köpfen in der Sonne lagen und erfuhren die Geschichten von jungen Katzen, die bereits selber Kitten bekommen hatten. 

Der erste Eindruck der Gehege und Kennenlernen der Katzen

Die ersten Eindrücke waren etwas erschlagend. Dadurch, dass die Katzen auf verschiedenen Ebenen lagen, sich teilweise versteckten oder einfach vor unseren Füßen saßen, konnte man die Anzahl erst nach und nach erfassen. Ich ertappte mich dabei unterbewusste Vorurteile abzulegen. Man stellt sich so ein Shelter im Ausland irgendwie automatisch sehr voll und “schmuddelig” vor. Dies traf hier nach meinem Empfinden nicht zu und wurde der Arbeit, die ich hier sehen konnte, auch in keinster Weise gerecht. 

Der Boden war größtenteils blanker Beton, aber überall waren Decken, Sitzkissen, Kisten oder Höhlen als Rückzugsorte für die Schützlinge. Es war erkennbar, dass hier mit den wenigen Möglichkeiten, die man hatte, das Beste rausgeholt wurde. Und die meisten der Katzen zeigten ihre Dankbarkeit in Zuneigung. Die anfängliche Vorsicht wurde von den Ersten sehr schnell abgelegt und plötzlich fand ich mich auf dem Boden wieder, neben mir drei schwarze Katzen, die mich und meinen Rucksack ausgiebig beschnupperten. Trotz der vielen Schattenplätze war es für mich als “Winterkind” übrigens grenzwertig warm. 

Wir betraten jedes Gehege und versuchten alles zu streicheln, was sich streicheln ließ. Einige Katzen kamen mir bekannt vor. Ich erkannte die verrückte Elly, die mich mit aufgeplustertem Schwanz begrüßte und dabei ein bisschen aussah wie ein Eichhörnchen. Ich sah Samy, mit seinen eisblauen Augen, wurde von der einäugigen Piratin Lulu begutachtet und erwarb mir mit etwas Geduld (und ein paar Bestechungen) das Streichelrecht an Haru, dem bildschönen Siam Kater. Haru verliebte sich allerdings spontan in meine Mutter, sodass ich mir Katerchen Karlo schnappte und mich in eine Ecke setzte. Immer noch überwältigt von all den Eindrücken. 

Die "Schüchtis"

Da Tatiana an dem Tag noch mit einem Kitten zum Tierarzt fahren musste, blieben meine Mutter und ich noch eine Weile alleine im Shelter. Ich ging alleine von Gehege zu Gehege und versuchte jede einzelne Katze zu finden. In einer hinteren Ecke, etwas versteckt und im Schatten traf ich ein paar Schüchtis. Alle saßen zusammengekauert auf einem großen Kratzbaum. Mir wurde deutlich zu verstehen gegeben, dass meine Präsenz mehr geduldet als gewünscht war und so zog ich vorsichtig weiter. Wie diese Katzen sich wohl in einem eigenen, FürImmerZuhause entwickeln würden? 

Schüchterne Katzen

An von Katzen besetzten Obstkisten und Plastikstühlen vorbei, hatte ich nur einen Gedanken: Kann ich sie bitte alle mitnehmen? 

Mein Fazit

Wir blieben insgesamt einige Stunden im Shelter und knüpften bereits einige Freundschaften. Man konnte richtig spüren, wie einige anfangs schüchterne Katzen aufblühten und uns als “keine Gefahr” einstuften. Sie wurden immer zutraulicher und zeigten dadurch auch Teile ihrer individuellen Persönlichkeiten. Für mich wohl die größte Erkenntnis des Besuchs:

Jede dieser Katzen/Kater hier ist ein Individuum, mit eigenen Bedürfnissen, Ängsten, Vorlieben. Es war wirklich faszinierend zu sehen, wie diese Gemeinschaft aus zusammengewürfelten Katzen funktioniert und dabei jede trotzdem ihren eigenen Charakter behielt.

7 Responses

  1. Ich habe die Katzenfinca im Mai auch besucht und bin sehr beeindruckt davon gewesen wie gut es den Katzen dort geht. Ich habe auch gemerkt das die Katzen sich über Besuch gefreut haben. Ich komme gerne mal wieder.

  2. donde está,este refugio en Ingenio ? Me pueden facilitar la dirección. yo vivo en Playa del Inglés y tengo una vecina, muy amante de animales que visita muy a menudo a su familia en Imgenio. Nosotras podemos ayudar con comida,que ella puede llevar en su.proxima vista.

    1. Nos encanta que nuestro vecino nos traiga comida. Como en la finca no hay personal todo el día, lo mejor es que nos envíes un correo electrónico a info@canarigatos.de. Así podremos darle la ubicación y los datos de contacto.
      Un cordial saludo

  3. Wir werden in der kommenden Woche zum 3. Mal das Refugio besuchen.
    Mit den vorhandenen, nie ausreichenden Mitteln kümmern sich die Pflegemamis dort mit absoluter Hingabe um die vielen, vielen Katzen. Es ist absolut bewundernswert und verdient unseren größten Respekt.
    Wenn wir dort hinfahren, nehmen wir immer Spielsachen, Futter, Katzenstreu, Verbandsmittel aus alten, abgelaufenen Verbandskasten mit, den frechen Rungo haben wir vor ein paar Jahren als Flugpaten in sein neues Zuhause mitgenommen und auch dieses Mal werden wir 2 Katzen mit nach Deutschland nehmen.
    Bitte unterstützt die Canarigatos, jeder Euro hilft das Elend der Katzen zu mildern.

    1. Unsere Schützlinge freuen sich bestimmt schon sehr auf Euren Besuch. Toll, dass ihr uns so treu seid und schon zum dritten Mal unsere Finca besucht. Und auch Lulu und Lucy haben ein großes Glück, dass ihr sie mit nach Deutschland begleitet.

  4. Krass.
    Die Vorstellung das man da ja wieder weg muss, nach Hause in den geregelten Lebensalltag und die Mietzen zurücklassen muss, ist beinahe erdrückend grausam.
    Wir haben 2 unserer 5 aus GC „gerettet“, unzählige viele Namen gekauft umd alles über Amazon zu Gunsten der GC Katzen gekauft.Alle Programme u d Futterpatenschaft aktiviert.

    Und doch genügt es nicht. 😔

    DANKE,gracias für den erbrachten Einsatz.
    Nicht aufhören!

    1. Wir danken Dir dafür von ganzem Herzen. Ohne Unterstützer wie dich wäre unsere Arbeit nicht möglich.

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